Der ASV Heros 1894 Dortmund e.V. zählt zu den Traditionsvereinen in Dortmund. Inzwischen mussten wir uns neuen Entwicklungen im Sport bzw. Kampf- und Kraftsport anpassen. Nach einigen Jahren Stagnation ist Heros Dortmund wieder aktiv und nimmt am Liga-Wettkampfbetrieb teil. Die Jugendarbeit wurde neu aufgebaut, das Seniorentraining ist gut besucht sowie eine Mannschaft wieder aktiv. Gleichzeitig sind neue Abteilungen wie Boxen und Kampfsport im Aufbau.
Der ASV Heros Dortmund 1894 e.V. ist mit 10 Deutschen Mannschaftmeisterschaften im Ringen nach wie vor gemeinsam mit dem VfK Schifferstadt Rekordmeister in Deutschland. Dazu konnten wir drei Vizemeisterschaften und unzählige Medaillen bei nationalen und internationalen Einzelmeisterschaften feiern.
Streifzug durch die Vereinsgeschichte
Der ASV Heros beging 1984 sein 100-jähriges Bestehen. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser Verein von jeher zu den erfolgreichsten Kraftsportvereinen Deutschlands zählte und dass er sich seit 1945 aus einem Nichts heraus mit Abstand an die Spitze aller deutschen Sportvereine gesetzt hat, dann ist es der Mühe wert, einen Rückblick zu halten. Zur Erinnerung und zum Dank an alle unsere Sportfreunde, die mitgeholfen haben, dem ASV Heros Erfolg und Achtung zu verschaffen und die unseren jungen Sportlern Ansporn geben, die Tradition zu pflegen und die Erfolge weiter auszubauen.
Im Jahre 1894 gründete Franz Neuß, Fritz Henke, Peter Krumbach, Albert Schulte, Alfred Lübbert und Josef Wolf den Verein unter dem Namen „Dortmunder Athleten Klub“. Sehr schwere Wunden schlug der erste Weltkrieg. Das Bestreben, die großen Verluste in etwa zu ersetzen, wurde durch die Verschmelzung mit dem im Jahre 1908 gegründeten Ring- und Stemm-Klub verwirklicht. Dieser Vereinigung, dem Zusammenfassen der guten Kräfte zu gemeinsamer Arbeit, verdankt der heutige „ASV Heros“ seine Blütezeit in den folgenden Jahren. Durch viele Erfolge war der Verein bereits weit über die Grenzen Dortmunds und Westfalens hinaus bekannt geworden. Der steile Aufstieg begann aber erst, als in den 20er Jahren die Turnhalle an der Meißener Straße bezogen werden konnte. Hier war Raum für alle Sparten der Schwerathletik. Auf dieser Basis mussten sich Erfolge anbahnen und blieben auch nicht aus. Das Mannschaftsringen wurde erst nach dem ersten Weltkrieg eingeführt. Die erste Mannschaft konnte oftmals im ausverkauften Olympia-Theater oder Eintracht-Haus manchen Triumph über in- und ausländische Mannschaften feiern.
Dem ASV Heros blieben im Laufe der Jahre ernste Krisen nicht erspart. Im Jahre 1922 gab es einen Rückschlag, als ein Teil der besten Sportler austrat und die Schwerathletik-Abteilung Alemania gründete. Dank der alten Herren des Vereins und der Treue der verbliebenen Aktiven konnte die Lücke bald geschlossen werden. Durch Neuzugänge in den kommenden Jahren, durch Ernst Steinig, Essen und Eduard Sperling, Nürnberg, wurde die Mannschaft enorm verstärkt.
Die Mannschaften des Vereins im Jahre 1923
Von links nach rechts: J. Götz, A. Götz, Karl Kirchner, W. Westphal, Aug. Owermann, H. Steer, J. Teuber, L. Dünninger, Fr. Krause, A. Zullei (Auf dem Bild fehlt Hans Zullei)
Nordwestdeutscher Meister
Von links nach rechts: A. Kuhnke, F. Bischoff, A. Kolar, G. Gocke, H. Höllerer, K. Marguart, M. Lieber
Deutscher Mannschaftsmeister
1927 wurde der ASV Heros erstmalig Deutscher Mannschaftsmeister. Die Mannschaft: Hinzmann, Maier, Steinig, Böttner, Schneppendahl, Vogedes und Schütz. Von dem hohen Vertrauen, welches sich der ASW Heros beim Deutschen Athletik Sportverband von 1891 erworben hatte, spricht die Tatsache, dass im Jahre 1929 die Europameisterschaften im griechisch-römischen Stil und 1932 die Deutsche Einzelmeisterschaften für Jugendliche und Senioren dem Verein zur Durchführung übertragen wurde. 1930 wurde der ASV Heros zum zweiter Mal Deutscher Mannschaftsmeister. Die Mannschaft. Kuhnke, Maier, Sperling, Bottner, Schneppendahl, Kallnar und Vogedes. Zwei Jahre später klappte es zum dritten Mal, den Titel zu holen. Die Mannschaft: Schönleben, Steinig, Sperling, Bottner, Laudien, Kallnar und Vogedes. Die zweite Spaltung gab es im Jahre 1933, als die gesamte 1. Mannschaft den Verein verließ und den KSV Roland 33 gründete. Es war ein schwerer Schlag, aber er hatte auch sein Gutes. Durch die Abwanderung kam der gute Nachwuchs, der aufgrund der großzügigen Breitenarbeit des Vereins immer zahlreich vorhanden war, erst richtig zum Zuge und als im Jahre 1934 die Vereinigung mit den Schwerathleten des Dortmunder Sportvereins 08 vollzogen wurde, war der Verlust restlos ersetzt. Von den Ringern sind besonders Fritz Bischoff, Heinrich Höllerer und Willi Liebern zu erwähnen, die nun zu den Hauptstützen der neuen 1. Mannschaft zählten.
Der Name „Heros“ …
… wurde aus dem Grunde beibehalten, da mit diesem Namen der dreimalige Titel „Deutscher Meister“ verbunden war und verpflichtete. Unter der Regie von Willi Liebern für die Aktiven und Willi Schulz für die Jugend wurden manche Sport- und Ehrenpreise errungen. Hervorzuheben ist die Veranstaltung der deutschen Sportpresse in der Westfalenhalle im Jahre 1936. Der Verein stellte u. a. auch eine Rundgewichtsriege, welche mit ihren Darbietungen Aufsehen erregte und in der gesamten Presse große Beachtung fand. Die Kunstkraftsport-Gruppe „5 Kraft’s“, unter Leitung von Alfred Kraft, konnte in diesem großen Rahmen die Künste und Gewandtheit unter Beweis stellen und errang starken Beifall. Alfred Kraft wurde mit seiner 5er-Gruppe 1937 und 1938 im Kunstkraftsport Deutscher Vizemeister. Auch die Ringer der 1. Mannschaft mit A. Kuhnke, F. Bischoff, A. Kolar, H. Höllerer, G. Gocke, K. Marquardt und W. Liebern wurden 1938 und 1939 Nordwestdeutscher Meister. Bis zu den Endkämpfen hatte es noch nicht gereicht. Inzwischen war der zweite Weltkrieg ausgebrochen und Heros konnte keine Mannschaft mehr stellen. Es gab noch einige Vereine, die 1939-1941 eine Mannschaft stellten und die Meisterschaft austrugen. Köln-Mülheim und Siegfried Ludwigshafen wurden Deutscher Mannschaftsmeister. Der zweite Weltkrieg warf unseren Sport und unseren Verein in das Gründungsjahr 1894 zurück. 1945 weilten die meisten Sportfreunde nicht mehr unter den Lebenden, waren in Gefangenschaft oder durch den Krieg in andere Gegenden Deutschlands verschlagen. Sämtliche Sportgeräte waren vernichtet, keine Sporthalle gebrauchsfähig. Da zeigte sich aber, was echte traditionsgebundene Sportler leisten können. Unter der tatkräftigen Leitung von Willi Schulz, Willi Liebern und Walter Schröder wurde die kleine Schar der verbliebenen Dortmunder Kraftsportler gesammelt und der Hallenaufbau konnte in Angriff genommen werden.
In der Turnhalle Paulinenstraße war keine Fensterscheibe heile. Wind und Regen hatten ungehindert Zutritt. Der Schutt lag überall herum. Drei Monate lang waren 4 oder 5 Idealisten unter Vorantritt von W. Liebern tätig, um die Halle dicht und gebrauchsfähig zu machen. Eine Ringermatte wurde aus einem Vorort organisiert und repariert. Dann begann das Training. Damit bahnte sich ein Aufstieg an, wie er wohl einmalig in der Sportgeschichte ist.
Die Reservemannschaft des ASV Heros
H. Neus, Schauerte, Kowalski, Heß, Ellerbrock I, Gocke II, Ellerbrock Il, Ellerbrock III, Dekanski
Deutscher Mannschaftsmeister im Ringen 1949
Von links nach rechts: Pielken (Vors.), Liebern, Mackowiak, G. Gocke, Härtling, Höllerer, Dreikaus, Basner, Pawlak
Und dann die Reserve
Rasten heißt rosten! Dieser alte Wahlspruch des Vereins trug immer schon Früchte. Den Nachwuchs und die Jugend besonders zu schulen und zu betreuen, ließen wir uns immer angelegen sein. Der beste Beweis, die Erfolge der „Nachdrängenden‘“. Die Reservemannschaft errang 1946/47, 1948 und 1949 die Meisterschaft Westfalens in eindrucksvoller Weise. Am Siegeszug der 2. Mannschaft waren beteiligt: Dekanski, Ellerbrock I, II und Ill, Gocke Il, Laudien, Höhenberger, Heß, Porscha, Kowalski, König, Senf I und Senf Il, Mattutat, Schauerte und Holland. Zu diesen gesellten sich später noch Schneider I und Il. Alle diese jungen talentierten Ringer hätten in jedem anderen Verein in der ersten Mannschaft ringen können. Diese Talente blieben beim ASV Heros und wechselten nicht zu anderen Vereinen. In den kommenden dreißig Jahren wurden viele Einzeltitel erkämpft. Es würde aber zu weit führen, bei der Vielzahl der stolzen Erfolge, die unsere Ringer bei deutschen und internationalen Meisterschaften errungen haben, alla namentlich zu erwähnen. Aus diesem Grunde sind in dem Jubiläumsheft die Siegerlisten veröffentlicht worden, die alle unsere Medaillengewinner in Erinnerung bringt. ASV Heros 1894 Dortmund, Deutscher Meister 1949 im Ringen. Aus Platzmangel in diesem Heft werden wir jetzt die folgenden Deutschen Mannschaftsmeisterschaften des ASV Heros zusammenfassen:
Die Mannschaft 1949:
Pawlak, Basner, Dreikaus, Höllerer, Härtling, Mackowiak, Gocke, Liebern und Pielken.
Die Mannschaft 1951:
Dekanski, Pompetzki, Basner, Höhenberger, Dreikaus, Härtling, Mackowiak, Gocke und Liebern.
Die Mannschaft 1953:
Schreer, Schneider, Höhenberger, Ellerbrock, Härtling, Mackowiak, Gocke, Heß und Liebern.
Die Mannschaft 1954:
Schreer, Schneider, Höhenberger, Ellerbrock, Härtling, Mackowiak, Gocke, Heß, Liebern.
Die Mannschaft 1955:
Endruschat, Schreer, Schneider, Höhenberger, Ellerbrock, Porscha, Mackowiak, Heß, Gocke und Liebern.
Die Mannschaft 1956:
Dekanski, Schneider, Höhenberger, Ellerbrock, Porscha, Holland, Mackowiak, Heß und Liebern.
Die Mannschaft 1957:
Nühse, Schreer, Höhenberger, Schneider, Porscha, Ellerbrock, Mackowiak, Heß und Liebern.
Die größten Jahre des ASV Heros waren, als der Klub zwischen 1950 und 1957 in 149 Kämpfen hintereinander ungeschlagen blieb, da hätte der Verein eine Mannschaft, wie sie in hundert Jahren nur einmal vorkommt. Alle 9 Ringer des Teams kämpften in der A- bzw. B-Nationalmannschaft. Es waren: Schreer, Schneider, Höhenberger, Ellerbrock, Härtling, Mackowiak, Heß, Gocke und Liebern. 1951 wurde dem Verein und der gesamten Mannschaft das Silberne Lorbeerblatt verliehen. Der ASV Heros war eine der ersten Mannschaften, gleich welcher Sportart, die diese Auszeichnung erhielt.
Am 10. Oktober 1964 wurde die Bundesliga eingeführt. Einen Lichtblick gab es noch 1964 und 1966. In diesen beiden Jahren stand der ASV Heros gegen Aschaffenburg-Damm und gegen KSV Köllerbach im Endkampf. Leider wurden beide Kämpfe etwas unglücklich verloren. In den nun folgenden Jahren kämpfte der Klub mit wechselndem Erfolg in der ersten und zweiten Bundesliga. 1991/92 musste sich der ASV Heros aus finanziellen Gründen aus der 2. Bundesliga zurückziehen. Der DAB stufte den Klub 3 Klassen tiefer ein, man musste wieder in der Landesliga beginnen. Wenn auch die Männer um T. Knauf (1. Vors.), K. Brüske (techn. Leiter) und U. Baum (Trainer) sich redliche Mühe gaben, es klappte nicht ganz. Es wäre zu wünschen, der Verein würde einen Sponsor finden, der den Klub finanziell unterstützen könnte, damit der ASV Heros 94 in etwa an die fünfziger und sechziger Jahre anknüpfen kann. Hans Belitzer übernahm 1960 das Traineramt für Kunstkraftsport. Er selbst war noch aktiv. 1978/79 wurde aus Kunstkraftsport „Sportakrobatik“. H. Belitzer gab sich große Mühe und man kann ohne Übertreibung sagen, die Abteilung Sportakrobatik ist zur Zeit das Aushängeschild des ASV Heros. Die Teilnehmerzahl der Aktiven ist enorm gestiegen. Seine gute Jugendarbeit hat sich bei Meisterschaften als erfolgreich erwiesen, sie gewannen mehrmals den Wanderpokal, sowie zahlreiche erste Platzierungen. Durch seine Erfolge als Trainer verschaffte er sich Anerkennung und viele Freunde. Seine Tochter Annegret übernahm das Traineramt und wurde in ihren Bemühungen von ihrer Vereinskollegin Nicole Ganser unterstützt. Ihre Trainertätigkeit war ausgezeichnet, denn sie wollte ihrem Vater in nichts nachstehen und gerne nacheifern.
1956 zum 9. Mal Deutscher Mannschaftsmeister
Die Ringerstaffel das ASV Heros 1894. W.l.n.r.: Schneider, Höhenberger, Ellerbrock, Dekanski, Porscha, Mackowiak, Heß, Holland, Liebern.
ASV Heros 1894 Dortmund e.V.
Deutscher Mannschaftsmeister 1957
Am 10. Oktober 1964 wurde die Bundesliga eingeführt. Einen Lichtblick gab es noch 1964 und 1966. In diesen beiden Jahren stand der ASV Heros gegen Aschaffenburg-Damm und gegen KSV Köllerbach im Endkampf. Leider wurden beide Kämpfe etwas unglücklich verloren. In den nun folgenden Jahren kämpfte der Klub mit wechselndem Erfolg in der ersten und zweiten Bundesliga. 1991/92 musste sich der ASV Heros aus finanziellen Gründen aus der 2. Bundesliga zurückziehen. Der DAB stufte den Klub 3 Klassen tiefer ein, man musste wieder in der Landesliga beginnen. Wenn auch die Männer um T. Knauf (1. Vors.), K. Brüske (techn. Leiter) und U. Baum (Trainer) sich redliche Mühe gaben, es klappte nicht ganz. Es wäre zu wünschen, der Verein würde einen Sponsor finden, der den Klub finanziell unterstützen könnte, damit der ASV Heros 94 in etwa an die fünfziger und sechziger Jahre anknüpfen kann. Hans Belitzer übernahm 1960 das Traineramt für Kunstkraftsport. Er selbst war noch aktiv. 1978/79 wurde aus Kunstkraftsport „Sportakrobatik“. H. Belitzer gab sich große Mühe und man kann ohne Übertreibung sagen, die Abteilung Sportakrobatik ist zur Zeit das Aushängeschild des ASV Heros. Die Teilnehmerzahl der Aktiven ist enorm gestiegen. Seine gute Jugendarbeit hat sich bei Meisterschaften als erfolgreich erwiesen, sie gewannen mehrmals den Wanderpokal, sowie zahlreiche erste Platzierungen. Durch seine Erfolge als Trainer verschaffte er sich Anerkennung und viele Freunde. Seine Tochter Annegret übernahm das Traineramt und wurde in ihren Bemühungen von ihrer Vereinskollegin Nicole Ganser unterstützt. Ihre Trainertätigkeit war ausgezeichnet, denn sie wollte ihrem Vater in nichts nachstehen und gerne nacheifern.